Osteopathie​

Osteopathie ist die Kunst, sich mit den Händen auf einen Dialog mit dem gesamten Körper des/der Patient*in einzulassen.

Osteopathie ist eine eigenständige, ganzheitliche und manuelle Behandlungsmethode. 

Sie zeichnet sich durch die Förderung und Unterstützung der Selbstheilungskräfte aus. Der ganzheitliche Anspruch gründet auf der Einbeziehung aller Systeme des Menschen (strukturell-funktionell, visceral, craniosacral).

Das „strukturell-funktionelle System“
beinhaltet den gesamten Bewegungsapparat
(z.B. Wirbelsäule, Gelenke, Muskeln,
Sehnen und Bänder).

Das „viscerale System“ beschäftigt sich mit Mobilitätseinschränkungen von inneren Organen. Neben der möglichen Funktionsstörung im jeweiligen Organ können auch Dysfunktionen in entfernten Bereichen (z.B. Wirbelsäule) behoben werden.

Mit dem „craniosacralen System“ wird  die Elastizität des Gewebes rund um das Nervensystem behandelt.

5 Grundprinzipien der Osteopathie:

1. Das Leben ist Bewegung

Das Leben stellt sich in Form von Bewegung dar. Alles muss beweglich sein, das bedeutet jede Struktur im Körper braucht Bewegungsfreiheit. In den Bereichen, wo keine optimale Bewegung stattfindet, kommt es zu Funktionsstörungen und infolgedessen können Krankheiten entstehen. Nicht nur die Strukturen des Bewegungsapparates (z.B. Gelenke und Muskeln) müssen sich ungehindert bewegen können, sondern auch die Organe. Flüssigkeiten (Blut, Lymphe etc.) müssen frei und ungehindert fließen können.

2. Struktur und Funktion

Struktur und Funktion des Körpers bedingen einander. Funktionsstörungen können sich in einer beeinträchtigten Beweglichkeit der Strukturen des Körpers zeigen. In der Osteopathie werden die Bewegungen der Körperstrukturen zueinander untersucht und überprüft. Dadurch können Funktionsstörungen festgestellt werden. Anschließend wird mittels osteopathischer Techniken versucht, den Strukturen zu ihrer ursprünglichen Bewegungsfähigkeit zu verhelfen. Ist die Mobilität wiederhergestellt, werden die Selbstheilungskräfte aktiv und alles kann erneut im optimalen Umfang funktionieren.

3. Gesetz der Arterie

Jedes Gewebe im Körper muss ausreichend und gut versorgt sowie entsorgt werden (z.B. Zufuhr von Nährstoffen und Sauerstoff, Abtransport von Stoffwechselprodukten und CO2). Eine langfristige Störung dieser Versorgung und Entsorgung kann die Qualität und Mobilität der Gewebe verändern. Dies gilt für alle Körperflüssigkeiten (arterielles und venöses System, Lymphflüssigkeit, Gehirnflüssigkeit usw.). In der Osteopathie wird versucht, eine optimale Ver- und Entsorgung aller Strukturen mit Körperflüssigkeiten sicherzustellen, um so eine ideale Funktion des Körpers zu erreichen.

4. Die Globalität des Körpers

Der Körper funktioniert als Einheit. Alle Strukturen und Gewebe des Körpers sind mechanisch (Gelenke, Muskel, etc.) und durch das Nervensystem sowie durch die Körperflüssigkeiten miteinander verbunden. Abweichungen von einer normalen Funktion und Mobilität haben Auswirkungen auf die Gesamtfunktion des Körpers. Erst das Zusammenspiel der einzelnen Strukturen ermöglicht dem Organismus, als Ganzes zu funktionieren. Darum werden in der Osteopathie nie einzelne Beschwerden bzw. Krankheiten behandelt, sondern immer der Mensch in seiner Gesamtheit.

5. Der Körper heilt sich selbst

Die Fähigkeit unseres Körpers, Gesundheit zu erhalten oder bei Erkrankung wiederzuerlangen, verdanken wir seinen Selbstheilungskräften. Diese zeigen sich auf vielfältige Weise, z.B.

  • wenn gerinnendes Blut eine Wunde verschließt,
  • wenn ein Knochen nach einem Bruch wieder zusammenwächst,
  • wenn Bakterien bei Entzündungen abgewehrt werden,
  • wenn unser Körper nach einer Viruserkrankung gegen diese Erkrankung immun wird.



Osteopathie unterstützt den natürlichen Heilungsprozess durch die Wiederherstellung der Beweglichkeit aller Gewebe und der Zirkulation der Flüssigkeiten im gesamten menschlichen Körper. (vlg. OEGO 2020)